Das kleine Brasilien ...
Zwei Wochen war ich Capão Bonito, einer Stadt 230 Km südwestlich von Sao Paulo. Den Namen hatte ich vorher noch nie gehört, und doch hat es mich hierher verschlagen. Eine Einladung von Daniela, damals in Bolivien, hat mich nach Capão gebracht. Mit ihr und ihrer Familie, durfte ich wertvolle Zeit verbringen und das typisch brasilianische Kleinstadtleben kennenlernen.
Touristen gibt es hier nicht, noch nicht. Ich war sozusagen der „blonde“ Exot, der kein Portugiesisch spricht. Netterweise haben es einige mit mir sogar in Englisch versucht. Doch selbst hier war ich nicht der einzige Deutsche. Zwei Ärzte aus Deutschland sollen im städtischen Krankenhaus arbeiten. Daneben gibt es in der sogenannten C.R.E.A.R., einem Bildungsprojekt nach Rudolf Steiner, deutsche Lehrer und Helfer, die ihren sozialen Beitrag in dieser Region leisten. Dieses Projekt arbeitet nach dem Waldorfprinzip und ist, wie die zwei weiteren Waldorfschulen, eine Besonderheit in dieser Stadt. Bezogen auf die Einwohnerzahl, ist es die größte Waldorfschulen-Dichte in Brasilien.
Zweimal habe ich die C.R.E.A.R. besucht, mit Lehrern und Betreuern gesprochen und in leuchtende Kinderaugen geschaut, die meine kleinen Reisebilder, besonders von Afrika, mit staunenden Blicken aufgesogen haben.
Obwohl diese Kinder aus sehr armen Verhältnissen stammen, haben sie ihr Lachen und ihre Freude behalten. Hier spürt man wie wichtig gute Betreuung und Bildung ist und wie Dankbar sie sind. Sie konnten nur nicht glauben, dass ich eine andere Sprache als ihre spreche, und ich sie nicht verstehen kann.
Ob die Region Capão Bonito zu den ärmsten im Bundesstaat Sao Paulo gehört, kann ich nicht wirklich einschätzen. Klar ist, die Region lebt größtenteils von der Landwirtschaft. Sonstige Industrie findet man dagegen kaum. Daneben gibt es hier große künstlich angelegte Wälder. Holz für die Papier- und Zellstoffindustrie. Bekannt geworden ist das Gebiet aber auch speziell durch seinen rosa Marmor und Granit, der weltweit als „Granit des schönen Kapaun“ bezeichnet wird.
Drei Flüsse durchziehen die nähere Umgebung: Conchas, Almas und Paranapamena. Die Landschaft, mit ihren Hügeln, Feldern und Wiesen, erinnert mich ein bisschen an Deutschland. Nur die Palmen weisen dann doch auf eine andere Zone hin. Im Sommer kann es sehr ausgiebig und heftig regnen. Doch wer sich nicht fürchtet, kann mit Wonne durch den warmen Regen laufen. Will man ein bisschen mehr Aktion erleben, bieten sich die nächstgelegenen Städte Itapetininga und Sorocaba zum Ausgehen an. Capão Bonito selbst habe ich als einen kleinen freundlichen und beschaulichen Ort empfunden, der mich herzlich empfangen hat. Auch wenn das Internet oft ausgefallen ist und ich keinen Zugang zur Welt hatte, habe ich die Zeit hier wirklich genossen.
Obrigado!
Michael
Falls jemand Interesse an der Arbeit der C.R.E.A.R. hat oder helfen möchte, der kann mich gerne kontaktieren.
Weitere Infos:
https://www.freunde-waldorf.de/waldorf-weltweit/einrichtungen-weltweit/brasilien/capao-bonito-crear.html
Zwei Wochen war ich Capão Bonito, einer Stadt 230 Km südwestlich von Sao Paulo. Den Namen hatte ich vorher noch nie gehört, und doch hat es mich hierher verschlagen. Eine Einladung von Daniela, damals in Bolivien, hat mich nach Capão gebracht. Mit ihr und ihrer Familie, durfte ich wertvolle Zeit verbringen und das typisch brasilianische Kleinstadtleben kennenlernen.
Touristen gibt es hier nicht, noch nicht. Ich war sozusagen der „blonde“ Exot, der kein Portugiesisch spricht. Netterweise haben es einige mit mir sogar in Englisch versucht. Doch selbst hier war ich nicht der einzige Deutsche. Zwei Ärzte aus Deutschland sollen im städtischen Krankenhaus arbeiten. Daneben gibt es in der sogenannten C.R.E.A.R., einem Bildungsprojekt nach Rudolf Steiner, deutsche Lehrer und Helfer, die ihren sozialen Beitrag in dieser Region leisten. Dieses Projekt arbeitet nach dem Waldorfprinzip und ist, wie die zwei weiteren Waldorfschulen, eine Besonderheit in dieser Stadt. Bezogen auf die Einwohnerzahl, ist es die größte Waldorfschulen-Dichte in Brasilien.
Zweimal habe ich die C.R.E.A.R. besucht, mit Lehrern und Betreuern gesprochen und in leuchtende Kinderaugen geschaut, die meine kleinen Reisebilder, besonders von Afrika, mit staunenden Blicken aufgesogen haben.
Obwohl diese Kinder aus sehr armen Verhältnissen stammen, haben sie ihr Lachen und ihre Freude behalten. Hier spürt man wie wichtig gute Betreuung und Bildung ist und wie Dankbar sie sind. Sie konnten nur nicht glauben, dass ich eine andere Sprache als ihre spreche, und ich sie nicht verstehen kann.
Ob die Region Capão Bonito zu den ärmsten im Bundesstaat Sao Paulo gehört, kann ich nicht wirklich einschätzen. Klar ist, die Region lebt größtenteils von der Landwirtschaft. Sonstige Industrie findet man dagegen kaum. Daneben gibt es hier große künstlich angelegte Wälder. Holz für die Papier- und Zellstoffindustrie. Bekannt geworden ist das Gebiet aber auch speziell durch seinen rosa Marmor und Granit, der weltweit als „Granit des schönen Kapaun“ bezeichnet wird.
Drei Flüsse durchziehen die nähere Umgebung: Conchas, Almas und Paranapamena. Die Landschaft, mit ihren Hügeln, Feldern und Wiesen, erinnert mich ein bisschen an Deutschland. Nur die Palmen weisen dann doch auf eine andere Zone hin. Im Sommer kann es sehr ausgiebig und heftig regnen. Doch wer sich nicht fürchtet, kann mit Wonne durch den warmen Regen laufen. Will man ein bisschen mehr Aktion erleben, bieten sich die nächstgelegenen Städte Itapetininga und Sorocaba zum Ausgehen an. Capão Bonito selbst habe ich als einen kleinen freundlichen und beschaulichen Ort empfunden, der mich herzlich empfangen hat. Auch wenn das Internet oft ausgefallen ist und ich keinen Zugang zur Welt hatte, habe ich die Zeit hier wirklich genossen.
Obrigado!
Michael
Falls jemand Interesse an der Arbeit der C.R.E.A.R. hat oder helfen möchte, der kann mich gerne kontaktieren.
Weitere Infos:
https://www.freunde-waldorf.de/waldorf-weltweit/einrichtungen-weltweit/brasilien/capao-bonito-crear.html