Couch-surfing ... nein, couch-booting!
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Es hat geklappt. Conrad hat mir geantwortet. Er ist der Einzige, der meine Anfrage bestätigt hat. Couchsurfen ist nicht immer so einfach, wie man glaubt. Viele antworten leider nicht mehr auf Anfragen. Liegt es eventuell an der Vielzahl der Couchsurfer? Zumindest habe ich in Cairns eine Bleibe gefunden. Auf einem Segelboot! Mein Gedanke: Wow! Sehr cool! Ich freu mich darauf, als ich in Cairns lande.
Auf jeden Fall ist es hier deutlich wärmer als in Brisbane. Ein Flughafen-Shuttle bringt mich für 16 AUD zum Hafen. Die "Marina" ist der Ankerplatz für kleinere und größere Boote. Treffpunkt: Steg E. Ich warte eine kleine Weile auf ihn. Conrad ist 29, trägt einen längeren Bart und strahlt eine angenehme Lässigkeit aus. Nach seinem Boot habe ich schon Ausschau gehalten, es jedoch nicht entdecken können. Jetzt weiß ich auch den Grund. Es ankert vor dem Hafen in der Flussmündung. Dort spart er sich die Kosten für den Liegeplatz und zahlt nur für die Nutzung der Einrichtungen, wie Toiletten, Duschen und für´s Wäsche waschen. Um zum Segelboot zu kommen, müssen wir sein kleines Beiboot benutzen. Mit meinem schweren Gepäck eine sehr wacklige Angelegenheit. Hoffentlich bleiben meine Sachen trocken! Alles geht gut! Unser Boot liegt, wie ich finde, ziemlich weit draußen. Die Landgänge werden also nicht so einfach. Das wird interessant, zumal auch die Board-Toilette nicht funktioniert. Haha! Willkommen Abenteuer! Das Boot ist für maximal 4 Personen ausgelegt, zirka 25 Jahre alt, hat eine geschätzte Länge von 12 Metern und kämpft im Moment mit einem Motorschaden, deshalb ankert Conrad hier. Nachdem wir ein bisschen aufgeräumt haben, mache ich es mir in einer der unteren Kojen gemütlich. Wenn man alleine segelt, ist aufräumen nicht immer die erste Priorität. Bis jetzt sind wir zu zweit, aber in den nächsten Tagen übernachten noch drei weitere Personen auf dem Boot. Auf Grund der defekten Toilette, muss ich mir immer überlegen, was und wieviel ich esse, und ob ich es bis zum nächsten Tag aushalte. On Board lernt man, wie selbstverständlich, mit sehr wenig Platz auszukommen. Falls es doch mal zu eng wird, kann man jedoch die Aussicht auf dem Bootsdeck genießen. Conrad ist seit zirka drei Jahren auf Entdeckungsreise. Vorher war er in Papua-Neuguinea. Hier in Cairns ankert er, um den Motor reparieren zu lassen. Doch das dauert wohl länger und ist nicht billig. Er sieht sich gerade nach Arbeit um, aber als Neuseeländer braucht er dafür kein extra Arbeitsvisum. |
Leider verschlechtert sich das Wetter von Tag zu Tag. Es regnet und der Wind ist ziemlich stark. So stark, dass wir das Boot immer wieder mal neu Ankern müssen, da es zu sehr abtreibt und anderen Booten gefährlich nahe kommt. Dafür hat er eine extra App – "Anker Alarm", mit einem nicht zu überhörenden Signalton, der auch nicht von selbst aufhört! Wieso bin ich in Cairns? Ach ja, ich will einen Tauchkurs absolvieren, den "Open Water"-Schein machen. Auf Grund des generell hohen Preisniveaus, habe ich mich für diese eine Aktivität entschieden. Tauchen lernen in 4 Tagen, inclusive dem Great Barrier Reef.
Das wechselhafte und windige Wetter macht aber auch meinen Aufenthalt auf dem Boot abenteuerlich, gerade wenn man mit dem kleinen Beiboot an Land oder zurück möchte. Ins Wasser fallen oder schwimmen sollte man hier angesichts der Krokodile nicht unbedingt. Mir sind solche Zwischenfälle erspart geblieben, aber eine lustige Geschichte gibt es dennoch dazu.
Es ist Nacht! Ich versuche trotz des Windes einzuschlafen. Der Einstieg zur Kajüte ist noch offen. Da taucht plötzlich ein nackter, bärtiger Mann auf. Er faselt irgendetwas und ist ziemlich betrunken. Mein erster Gedanke, oh Mann, was für ein Film läuft hier ab! Dann fällt er ins Boot hinein, seine nassen Sachen in der Hand. Conrad kommt aus seiner Kajüte, genauso erstaunt wie ich Verwirrt und nicht sehr verständlich erzählt er, er lebe auf dem Nachbarboot. Sein Kumpel habe ihn im Stich gelassen, und er wollte eigentlich an Land ... dann sei er von seinem Boot gefallen.
Da der Wind und die Flut zu stark waren, um zu seinem Boot zurück zu schwimmen, ist er zu uns rüber geschwommen. Und da es angezogen nicht leichter wird, hat er sich im Wasser ausgezogen. Verrückt! Nach meiner Schätzung beträgt der Abstand zu seinem Boot ungefähr 50 Meter. In einem Pool wäre das kein Problem, aber hier in der Flussmündung, mit der Strömung und den Tieren darin, ist das schon eine Herausforderung und sehr mutig, besonders Nachts! Doch Betrunkene haben wie immer unglaubliches Glück! Nach einigen Diskussionen bringt Conrad den betrunkenen, nackten, bärtigen Mann mit dem Beiboot zurück. Nach dieser unwirklichen Begegnung hoffe ich, er fällt nicht wieder ins Wasser. Gott sei Dank, haben wir die Nacht ohne weitere Vorkommnisse überstanden.
Nach meiner Woche auf Conrads Segelboot in Cairns heißt es für mich Abschied nehmen. Das Wetter ist nicht viel besser geworden, was sehr ungewöhnlich ist.
Ich danke Conrad für die lässige Zeit. Bilder habe ich leider nicht wirklich gemacht. Da ich keine wasserfeste Kamera habe, habe ich sie lieber sicher im Boot verstaut.
Cheers Michael
Das wechselhafte und windige Wetter macht aber auch meinen Aufenthalt auf dem Boot abenteuerlich, gerade wenn man mit dem kleinen Beiboot an Land oder zurück möchte. Ins Wasser fallen oder schwimmen sollte man hier angesichts der Krokodile nicht unbedingt. Mir sind solche Zwischenfälle erspart geblieben, aber eine lustige Geschichte gibt es dennoch dazu.
Es ist Nacht! Ich versuche trotz des Windes einzuschlafen. Der Einstieg zur Kajüte ist noch offen. Da taucht plötzlich ein nackter, bärtiger Mann auf. Er faselt irgendetwas und ist ziemlich betrunken. Mein erster Gedanke, oh Mann, was für ein Film läuft hier ab! Dann fällt er ins Boot hinein, seine nassen Sachen in der Hand. Conrad kommt aus seiner Kajüte, genauso erstaunt wie ich Verwirrt und nicht sehr verständlich erzählt er, er lebe auf dem Nachbarboot. Sein Kumpel habe ihn im Stich gelassen, und er wollte eigentlich an Land ... dann sei er von seinem Boot gefallen.
Da der Wind und die Flut zu stark waren, um zu seinem Boot zurück zu schwimmen, ist er zu uns rüber geschwommen. Und da es angezogen nicht leichter wird, hat er sich im Wasser ausgezogen. Verrückt! Nach meiner Schätzung beträgt der Abstand zu seinem Boot ungefähr 50 Meter. In einem Pool wäre das kein Problem, aber hier in der Flussmündung, mit der Strömung und den Tieren darin, ist das schon eine Herausforderung und sehr mutig, besonders Nachts! Doch Betrunkene haben wie immer unglaubliches Glück! Nach einigen Diskussionen bringt Conrad den betrunkenen, nackten, bärtigen Mann mit dem Beiboot zurück. Nach dieser unwirklichen Begegnung hoffe ich, er fällt nicht wieder ins Wasser. Gott sei Dank, haben wir die Nacht ohne weitere Vorkommnisse überstanden.
Nach meiner Woche auf Conrads Segelboot in Cairns heißt es für mich Abschied nehmen. Das Wetter ist nicht viel besser geworden, was sehr ungewöhnlich ist.
Ich danke Conrad für die lässige Zeit. Bilder habe ich leider nicht wirklich gemacht. Da ich keine wasserfeste Kamera habe, habe ich sie lieber sicher im Boot verstaut.
Cheers Michael
Finde ich NEmo ... ?
Hmmh! Was würde ich wirklich gern in Australien ausprobieren? Auf Grund meines Reisebudgets und der Tatsache, dass Australien eine sehr teure Angelegenheit ist, steht diese Frage im Raum. Da ich schon an der Ostküste in Cairns bin und das Reef gleich um die Ecke liegt, entscheide ich mich fürs Tauchen. Es ist Anfang August.
Die Auswahlmöglichkeiten und Preise sind sehr vielfältig. Tageskurse würde ich vermeiden, zu teuer. Dann gleich lieber einen Kurs buchen. Die günstigste Variante für einen PADI zertifizierten Open-Water-Tauchkurs startet bei 440 AUD. Daneben gibt es natürlich noch viele weitere Pakete und Ausbildungen. Ich habe die Basisausbildung gebucht.
Unser 4-Tage-Kurs ist in zwei Abschnitte eingeteilt. Die ersten beiden Tage verbringt man mit Theorie und praktischen Trainingseinheiten im Swimmingpool. Dabei übt man den Druckausgleich, das unter Wasser atmen mit Maske, Tauchausrüstung an- und ablegen, die richtige Balance finden und diverse Rettungsmaßnahmen. Ein kleiner Test überprüft dann die eigenen Kenntnisse. Doch das ist gut machbar, schließlich soll das Tauchen Spaß machen.
Die anderen beiden Tage gehören dem offenen Wasser. Jedes Unternehmen hat seine eigenen Tauchplätze im Reef. Manche überschneiden sich aber auch. Dabei sind die äußern Gegenden anscheinend noch schöner, weil besser in Takt. Das Great Barrier Reef hat aber generell gegen größere Umweltschäden zu kämpfen.
Unsere Gruppe besteht aus vier Personen, ist also nicht zu groß. Der Umwelt zu Liebe! Wir tauchen zwischen 8 und 12 Metern. Nur einmal zeigt der Tiefenmesser 17 Meter an. Unsere Trainingseinheiten werden natürlich auch im offenen Meer geübt. Nur sind die hier nicht unbedingt leichter.
Zuerst heißt es Wellen und Wind meistern, sowie möglichst wenig Wasser schlucken. Normalerweise ist Cairns zu dieser Zeit entspannt sonnig und angenehm wellenbereinigt. Wir jedoch müssen mit Regen, Wind und starkem Wellengang kämpfen.
Obwohl ich zwei Gingertabletten zum Entspannen genommen, mir auch sonst den Magen frei gehalten habe, empfindet mein Magen die starken Bewegungen des Bootes als sehr unangenehm. Den Horizont betrachten hilft ein bisschen. Lesen oder schreiben auf dem Boot, keine Chance.
Der erste Tauchgang ist stressig und eine körperliche Herausforderung. Dazu kommt, ich muss meinen Tauchbuddy aus einer misslichen Lage retten. Er ist abgedriftet, außer Atem und kann seine Ausrüstung nicht mehr anlegen. Also habe ich ihn, mit Hilfe unseres Trainers, zurück zum Boot geschleppt, dabei ein bisschen zu viel Salzwasser geschluckt und mich übergeben müssen. Kein schönes Gefühl!
Übrigens kann man sich auch unter Wasser übergeben, mit Atemmaske im Mund. Alles wird ausgespült. Man muss sie also nicht in Panik herunterreißen.
Nach diesem ersten Mal und der Tatsache, dass ich ohne Sonne anfange zu frieren, überlege ich den zweiten Tauchgang des Tages auszulassen. Geht nur nicht, erfahre ich von Nick, wenn ich mein Zertifikat haben möchte. Ohne die vier Tauchgänge wäre ich nur ein Spaßtaucher. Ja, darum geht es doch oder? Aber okay, ich tauche auch ein zweites Mal!
Kalte und nasse Neoprenanzüge sind ne super Sache. Wie war das noch mal mit dem „Heb dir den Toilettengang fürs Wasser auf?“ Nein soweit kommt es nicht!
Da die Unterwassersicht nur zirka 10 Meter beträgt, sehe ich nicht so viel vom farbenfrohen Reef. Alles hat eher einen blau-grauen Schimmer, aber ich treffe auf „Nemo“ und einen kleinen Rochen, neben den Fischen, die so umherschwimmen. In den Werbevideos ist das doch alles anders!
Der zweite Tag ist ein bisschen besser. Es folgen die letzten beiden Tauchgänge. Klar für das Wetter kann niemand, deshalb versuche ich die Zeit unter Wasser so weit es geht zu genießen und Spaß zu haben.
Mein Fazit: Wenn man Tauchen lernen will, sind die Ausbildungskurse eine schöne Gelegenheit, gerade im Preisvergleich zu den normalen Tagesausflügen und man bekommt ein Zertifikat. Ich persönlich hätte mir einfach mal gewünscht, dem Tauchlehrer folgend, das Reef unter Wasser schwebend entspannter genießen zu können, ohne immer auf seinen Buddy achten zu müssen. Es war doch irgendwie sehr hektisch. Aber natürlich gab es die kleinen Momente, die mich erfreut haben. Also, wenn Tauchen, dann mit einem Kurs.
Cheers Michael
Die Auswahlmöglichkeiten und Preise sind sehr vielfältig. Tageskurse würde ich vermeiden, zu teuer. Dann gleich lieber einen Kurs buchen. Die günstigste Variante für einen PADI zertifizierten Open-Water-Tauchkurs startet bei 440 AUD. Daneben gibt es natürlich noch viele weitere Pakete und Ausbildungen. Ich habe die Basisausbildung gebucht.
Unser 4-Tage-Kurs ist in zwei Abschnitte eingeteilt. Die ersten beiden Tage verbringt man mit Theorie und praktischen Trainingseinheiten im Swimmingpool. Dabei übt man den Druckausgleich, das unter Wasser atmen mit Maske, Tauchausrüstung an- und ablegen, die richtige Balance finden und diverse Rettungsmaßnahmen. Ein kleiner Test überprüft dann die eigenen Kenntnisse. Doch das ist gut machbar, schließlich soll das Tauchen Spaß machen.
Die anderen beiden Tage gehören dem offenen Wasser. Jedes Unternehmen hat seine eigenen Tauchplätze im Reef. Manche überschneiden sich aber auch. Dabei sind die äußern Gegenden anscheinend noch schöner, weil besser in Takt. Das Great Barrier Reef hat aber generell gegen größere Umweltschäden zu kämpfen.
Unsere Gruppe besteht aus vier Personen, ist also nicht zu groß. Der Umwelt zu Liebe! Wir tauchen zwischen 8 und 12 Metern. Nur einmal zeigt der Tiefenmesser 17 Meter an. Unsere Trainingseinheiten werden natürlich auch im offenen Meer geübt. Nur sind die hier nicht unbedingt leichter.
Zuerst heißt es Wellen und Wind meistern, sowie möglichst wenig Wasser schlucken. Normalerweise ist Cairns zu dieser Zeit entspannt sonnig und angenehm wellenbereinigt. Wir jedoch müssen mit Regen, Wind und starkem Wellengang kämpfen.
Obwohl ich zwei Gingertabletten zum Entspannen genommen, mir auch sonst den Magen frei gehalten habe, empfindet mein Magen die starken Bewegungen des Bootes als sehr unangenehm. Den Horizont betrachten hilft ein bisschen. Lesen oder schreiben auf dem Boot, keine Chance.
Der erste Tauchgang ist stressig und eine körperliche Herausforderung. Dazu kommt, ich muss meinen Tauchbuddy aus einer misslichen Lage retten. Er ist abgedriftet, außer Atem und kann seine Ausrüstung nicht mehr anlegen. Also habe ich ihn, mit Hilfe unseres Trainers, zurück zum Boot geschleppt, dabei ein bisschen zu viel Salzwasser geschluckt und mich übergeben müssen. Kein schönes Gefühl!
Übrigens kann man sich auch unter Wasser übergeben, mit Atemmaske im Mund. Alles wird ausgespült. Man muss sie also nicht in Panik herunterreißen.
Nach diesem ersten Mal und der Tatsache, dass ich ohne Sonne anfange zu frieren, überlege ich den zweiten Tauchgang des Tages auszulassen. Geht nur nicht, erfahre ich von Nick, wenn ich mein Zertifikat haben möchte. Ohne die vier Tauchgänge wäre ich nur ein Spaßtaucher. Ja, darum geht es doch oder? Aber okay, ich tauche auch ein zweites Mal!
Kalte und nasse Neoprenanzüge sind ne super Sache. Wie war das noch mal mit dem „Heb dir den Toilettengang fürs Wasser auf?“ Nein soweit kommt es nicht!
Da die Unterwassersicht nur zirka 10 Meter beträgt, sehe ich nicht so viel vom farbenfrohen Reef. Alles hat eher einen blau-grauen Schimmer, aber ich treffe auf „Nemo“ und einen kleinen Rochen, neben den Fischen, die so umherschwimmen. In den Werbevideos ist das doch alles anders!
Der zweite Tag ist ein bisschen besser. Es folgen die letzten beiden Tauchgänge. Klar für das Wetter kann niemand, deshalb versuche ich die Zeit unter Wasser so weit es geht zu genießen und Spaß zu haben.
Mein Fazit: Wenn man Tauchen lernen will, sind die Ausbildungskurse eine schöne Gelegenheit, gerade im Preisvergleich zu den normalen Tagesausflügen und man bekommt ein Zertifikat. Ich persönlich hätte mir einfach mal gewünscht, dem Tauchlehrer folgend, das Reef unter Wasser schwebend entspannter genießen zu können, ohne immer auf seinen Buddy achten zu müssen. Es war doch irgendwie sehr hektisch. Aber natürlich gab es die kleinen Momente, die mich erfreut haben. Also, wenn Tauchen, dann mit einem Kurs.
Cheers Michael