Eigentlich bin ich ja zwei Wochen hier im Zentrum in Pomona Queensland gewesen. Vor Kursbeginn habe ich als Bauhelfer, Aufräumer und Fotograf mitgeholfen. Ab Mittwoch, dem 20. August, ging es dann in die Meditation. Diese Zeit zu beschreiben ist, ohne die eigene Erfahrung des Meditierens, sehr schwer. Viele wollen natürlich wissen, wie das so ist, was man so tut und ob einem das 10tägige Schweigen nichts ausmacht. Oh, Gott, so lange schweigen könnte ich nicht, ist eine oft weibliche Reaktion darauf. Doch ist es kein normales Schweigen. In der Meditation spricht man vom „edlen Schweigen“. Der Grund ist, sich nicht von Erfahrungen anderer oder deren Vorstellungen mental ablenken zu lassen. Meditation bedeutet – in sich gehen – also eigene praktische Erfahrungen machen. Doch gemachte Erfahrungen kann man durchaus teilen. Hier kommt meine Geschichte dazu.
Realität oder Realität oder Realität?
Die Kunst des Lebens, also Vipassana im Alltag. Wohin der Weg führen kann, entscheidet am Ende jeder für sich selbst. Ich habe letztens gelesen, das Einzige, was wir mit unserer Zeit anfangen können, ist sie zu leben. Einfach, oder? Nur wie! Ein besonderes Lebensphänomen sind unsere täglichen Warteschleifen. Es hat den Anschein, als warten wir tagtäglich auf irgendwen oder etwas. Wir warten im Auto, beim Arzt, in einer virtuellen Warteschleife oder eben, wie in meiner Geschichte, in irgendeiner Warteschlange, vor irgendeiner Kasse. Sogenannte Lebenspausen, häufig mit den Nebenwirkungen von Ungeduld, Ablehnung, Wut, Ärger, Missbilligung, oder Stillstand behaftet. Oh, nein, kein Stillstand. Jeder Moment, jede Sekunde, die jetzt präsent ist, ist im nächsten Moment Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die wir nie mehr zurückholen können. Ja, Pausen sind Veränderung pur!
Also halte ich inne, während ich warte, und beobachte. Konzentriere mich auf meine Atmung und meine Empfindungen. Automatisch kommen so viele Gedanken und mein Körper reagiert. Doch welche Gedanken und Empfindungen sind das? Was ist Realität, was ist Wunsch? Was hätte ich gern, was habe ich, was habe ich nicht? Fakt ist, 10 Minuten an der Kasse stehen und warten, heißt, ich bin 10 Minuten älter geworden. Klingt erst mal deprimierend, ist aber nicht weiter schlimm. 10 Minuten sind 10 Minuten!
Aber, was wäre, wenn diese 10 Minuten, die letzten meines, unseres Lebens wären? Wie würde man wohl diese Zeit gelebt haben wollen? Mit negativen oder positiven Empfindungen? In Verlangen oder Ablehnung, in Ärger, Wut, anklammern oder festhalten? Oder im Bewusstsein, die gegenwärtige Realität akzeptiert und dadurch jeden Moment in Gleichmut, innerer Zufriedenheit und wahrer Freude verbracht zu haben?
"This will change."
Und so versuche ich objektiv zu beobachten, das ist das Ziel. Schwer genug! Aber werde ich mir dessen bewusst, sehe ich all die Momente, in denen eine permanente Veränderung stattfindet, mit innerer Ausgeglichenheit. Menschen, kommen und gehen, vor mir, hinter mir, nach mir. Der Raum, das Licht, die Produkte, die gescannt werden, die Fahrzeuge, die den Parkplatz erreichen oder verlassen verändern sich. So nähere ich mich der Kasse, packe meine Einkäufe ein, bezahle und verlasse diesen Ort. Siehe da, aus der Gegenwart wurde Vergangenheit. Also, wieso sich über etwas ärgern, aufregen, Negativität oder Verlangen erzeugen, das so oder so vorbei geht. Aus Gegenwart wird Vergangenheit, das ist der Lauf der Natur.
Und sollten es wirklich unsere letzten 10 Minuten gewesen sein, ist es da nicht schöner, diese Zeit wirklich, wahrhaftig in Gleichmut, Frieden und Liebe verbracht zu haben, selbst in einer Warteschlange?
Weitere Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vipassana
https://www.dhamma.org
P.S. Nebenbei kann man selbstverständlich auch den eigenen Körper schulen und dazu ein kleines Bauch-Beine-Po-Programm absolvieren! ;)
Cheers Michael
Die Kunst des Lebens, also Vipassana im Alltag. Wohin der Weg führen kann, entscheidet am Ende jeder für sich selbst. Ich habe letztens gelesen, das Einzige, was wir mit unserer Zeit anfangen können, ist sie zu leben. Einfach, oder? Nur wie! Ein besonderes Lebensphänomen sind unsere täglichen Warteschleifen. Es hat den Anschein, als warten wir tagtäglich auf irgendwen oder etwas. Wir warten im Auto, beim Arzt, in einer virtuellen Warteschleife oder eben, wie in meiner Geschichte, in irgendeiner Warteschlange, vor irgendeiner Kasse. Sogenannte Lebenspausen, häufig mit den Nebenwirkungen von Ungeduld, Ablehnung, Wut, Ärger, Missbilligung, oder Stillstand behaftet. Oh, nein, kein Stillstand. Jeder Moment, jede Sekunde, die jetzt präsent ist, ist im nächsten Moment Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die wir nie mehr zurückholen können. Ja, Pausen sind Veränderung pur!
Also halte ich inne, während ich warte, und beobachte. Konzentriere mich auf meine Atmung und meine Empfindungen. Automatisch kommen so viele Gedanken und mein Körper reagiert. Doch welche Gedanken und Empfindungen sind das? Was ist Realität, was ist Wunsch? Was hätte ich gern, was habe ich, was habe ich nicht? Fakt ist, 10 Minuten an der Kasse stehen und warten, heißt, ich bin 10 Minuten älter geworden. Klingt erst mal deprimierend, ist aber nicht weiter schlimm. 10 Minuten sind 10 Minuten!
Aber, was wäre, wenn diese 10 Minuten, die letzten meines, unseres Lebens wären? Wie würde man wohl diese Zeit gelebt haben wollen? Mit negativen oder positiven Empfindungen? In Verlangen oder Ablehnung, in Ärger, Wut, anklammern oder festhalten? Oder im Bewusstsein, die gegenwärtige Realität akzeptiert und dadurch jeden Moment in Gleichmut, innerer Zufriedenheit und wahrer Freude verbracht zu haben?
"This will change."
Und so versuche ich objektiv zu beobachten, das ist das Ziel. Schwer genug! Aber werde ich mir dessen bewusst, sehe ich all die Momente, in denen eine permanente Veränderung stattfindet, mit innerer Ausgeglichenheit. Menschen, kommen und gehen, vor mir, hinter mir, nach mir. Der Raum, das Licht, die Produkte, die gescannt werden, die Fahrzeuge, die den Parkplatz erreichen oder verlassen verändern sich. So nähere ich mich der Kasse, packe meine Einkäufe ein, bezahle und verlasse diesen Ort. Siehe da, aus der Gegenwart wurde Vergangenheit. Also, wieso sich über etwas ärgern, aufregen, Negativität oder Verlangen erzeugen, das so oder so vorbei geht. Aus Gegenwart wird Vergangenheit, das ist der Lauf der Natur.
Und sollten es wirklich unsere letzten 10 Minuten gewesen sein, ist es da nicht schöner, diese Zeit wirklich, wahrhaftig in Gleichmut, Frieden und Liebe verbracht zu haben, selbst in einer Warteschlange?
Weitere Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vipassana
https://www.dhamma.org
P.S. Nebenbei kann man selbstverständlich auch den eigenen Körper schulen und dazu ein kleines Bauch-Beine-Po-Programm absolvieren! ;)
Cheers Michael